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Neueste Forschung - Pius XII. der Judenretter PDF Drucken
Geschrieben von KNA & pius.info   
Sonntag, 11. März 2012
Pius XII.Rom, Nov 2011 (KNA) In Italien belegen neue Dokumente eine unmittelbare Unterstützung von Papst Pius XII. (1939-1958) für jüdische Häftlinge während der Kriegsjahre. Die Tageszeitung „Avvenire“ (Donnerstag) dokumentiert Briefe aus dem Nachlass des süditalienischen Bischofs Giuseppe Maria Palatucci (1892-1961), wonach Pius XII. dem damaligen Oberhirten der Diözese Campagna mehrere Geldbeträge für „aus rassischen Gründen Verfolgte“ anwies.

Palatucci beziffert in einem späteren Bericht von 1953 die vatikanische Hilfe auf „100.000 Lire, damals eine beträchtliche Summe“.
Als die Alliierten nach ihrer Landung in Salerno das seit 1943 von den Deutschen übernommene Lager in Campagna befreien wollten, fanden sie es leer vor. Die Bevölkerung von Campagna hatte den Insassen zur Flucht verholfen und sie in den Wäldern versteckt.

Der Nachlass, der 50 Jahre nach dem Tod des Bischofs freigegeben wurde, enthält auch Hinweise auf dessen Neffen Giuseppe Palatucci. Dieser rettete als Polizeipräsident in der Adriastadt Fiume (heute Rjieka in Kroatien) zwischen 1937 und 1944 rund 7.000 Juden das Leben, wobei er kirchliche Kanäle benutzte.

Nach seiner Enttarnung wurde er ins KZ Dachau gebracht, wo er kurz vor dessen Befreiung 1945 starb. Für Giuseppe Palatucci, der posthum von Israel als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde, ist ein Seligsprechungsverfahren in Gang.

Kommentar: Unter allen Päpsten der jüngsten Vergangenheit wird niemand mehr verleumdet als Pius XII. Immer wieder ist das Scheinargument zu hören: Der Papst habe geschwiegen.  (bitte weiterlesen)

Schon sehr früh warnte Pius XII vor Hitler:

"Ich müsste mich sehr, sehr täuschen, wenn dies hier ein gutes Ende nehmen sollte. Dieser Mensch ist völlig von sich selbst besessen, alles, was ihm nicht dient, verwirft er, was er sagt und schreibt, trägt den Stempel seiner Selbstsucht, dieser Mensch geht über Leichen und tritt nieder, was ihm im Weg ist - ich kann nur nicht begreifen, dass selbst so viele von den Besten in Deutschland dies nicht sehen, oder wenigstens aus dem, was er schreibt und sagt, eine Lehre zu ziehen - wer von all diesen hat überhaupt das haarsträubende Buch »Mein Kampf« gelesen?"
Papst Pius XII über Adolf Hitler, 1929

Erstens hat die Kirche nicht geschwiegen, sondern als einzige Institution schon vor Pius XII. 1937 den Rassenwahn des Nationalsozialismus verurteilt. Am 21. März 1937 erschien die Enzyklika Pius XI. "Mit brennender Sorge", welche in aller Klarheit die neue Irrlehre bekämpft. Die Enzyklika war so brisant, dass sie in Deutschland nur unter Geheimhaltung verteilt werden konnte. Die katholischen Druckereien wurden nachts abgedunkelt betrieben, Kopien des Textes zum Teil in Tabernakeln von Kirchen versteckt.

Die Nazis reagierten prompt: In der Karwoche kam es zu Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. Eine Reihe von Klöstern und Bekenntnisschulen sowie mehrere theologische Fakultäten und Hochschulen mussten schließen.

Eine weitere Antwort der NS-Propaganda waren die Sittlichkeitsverfahren gegen Priester und Ordensleute. Dabei wurden Einzelfälle von Kindesmissbrauch zu "symptomatischen Erscheinungen" aufgebauscht. Der Bevölkerung sollte das Bild eines perversen Klerikers vermittelt werden. (Nichts Neues unter der Sonne...)

Der Angriff der Kirche gegen die Nazis auf dem Höhepunkt der Macht Hitlers war so beeindruckend, dass auch Nichtkatholiken voll des Lobes sind. So sagt Albert Einstein 1940 in der Zeitschrift »Time«:

"Nur die Kirche hat es gewagt, sich Hitlers Unterdrückungskampagne gegen die Wahrheit zu widersetzen. Früher hat mich die Kirche nie besonders interessiert, jetzt aber empfinde ich ihr gegenüber große Zuneigung und Bewunderung, denn nur die Kirche hatte konstant den Mut und die Kraft, sich auf die Seite der intellektuellen Wahrheit und der moralischen Freiheit zu stellen."

Warum hat Pius XII. sich den Aussagen seines Vorgängers nicht angeschlossen und die Kritik an den Nazis wiederholt?

Die Antwort ist einfach: Pius XII. hatte etwas getan, was in der Kirchengeschichte einzigartig ist: In sämtlichen Klöstern in und um Rom wurde die Klausur aufgehoben. Als "Klausur" wird im Kirchenrecht jener Bereich innerhalb eines Klosters bezeichnet, dessen Betreten unter Strafe der Exkommunikation für Nicht-Ordensmitglieder verboten ist.

Die Klöster waren zum Bersten voll mit Flüchtlingen vor den Nazis, allen voran Juden. Ein einziges Wort hätte genügt, um sie alle dem Tod zu überliefern. Das war keine Vermutung, sondern eine Tatsache, die aus dem Protest der belgischen Bischöfe bekannt war: Deren öffentliche Kritik hatte die sofortige Leerung der Klöster zur Folge. Edith Stein war eine der vielen, die darauf hin ihr Leben lassen mussten.

Diese Rettungstat Pius XII. wurde von allen Zeitgenossen anerkannt:

„Jede Form von propagandistischer Stellungnahme der Kirche gegen die Hitler-Regierung wäre nicht nur ein selbst verschuldeter Selbstmord gewesen, sondern hätte die Ermordung einer weitaus größeren Zahl von Juden und Priestern nur beschleunigt.“

Robert Kempner, jüdischer Richter und stellvertretender Ankläger in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, 1964

„Das Judentum hat Pius XII. gegenüber eine große Dankesschuld. Bände könnten über seine vielfältige Hilfe geschrieben werden. Kein Held der Geschichte hat ein tapfereres und stärker bekämpftes Heer angeführt als Pius XII. im Namen der christlichen Nächstenliebe. Das außergewöhnliche Werk der Kirche für die Juden Roms ist nur ein Beispiel der ungeheuren Hilfe, die von Pius XII. und den Katholiken in aller Welt mit einem Geist unvergleichlicher Menschlichkeit und christlicher Liebe geleistet wurde.“

Israel Zolli, Oberrabbiner in Rom während des Zweiten Weltkriegs, 1945

„Unser Ziel ist es, möglichst umfassend über sein [Pius' XII.] Pontifikat zu informieren. Auf diese Weise wollen wir uns auf der jüdischen Seite der Verantwortung gegenüber einem Mann stellen, der mehr Angehörige unseres Volke gerettet hat als alle Spitzenpolitiker seiner Zeit zusammengenommen und der nach wie vor dämonisiert wird.“

Der Jude Gary Krupp, Gründer der Stiftung Pave the Way, 2009

"Es ist leichter, eine Lüge zu glauben, die man hundertmal gehört hat, als eine Wahrheit, die man noch nie gehört hat." (R.S. Lynd)

 Mi freundlicher Genehmigung, Original hier: http://pius.info/archiv-news/717-aktuell/5217-neue-dokumente-pius-xii-half-internierten-juden-in-suditalien 

Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 23. April 2014 )
 
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